Mehr Handyfilme braucht das Land

MoMo_SaalAm 27. und 28. Mai findet im Zürcher Riffraff und Uto Kino das MoMo Filmfestival statt. MoMo steht für Mobile Motion, gemeint sind mit dem Smartphone gedrehte Kurzfilme. Die Mitinitiantin des Festivals, Andrea Holle, spricht im Interview über die Hintergründe des Festivals und ihre Liebe zum Film. 


Wieso braucht es ein „Handyfilm-Festival“?

Andrea Holle: Wir möchten mit unserem Festival aufstrebenden Filmemachern eine Plattform bieten. Jede/r, unabhängig vom verfügbarem Budget oder von Kontakten zur Filmindustrie, kann bei uns mitmachen. Beim MoMo-Filmfestival geht es um gute Geschichten und nicht um teure Spezialeffekte. Dank dem Smartphone kann heute jeder, zu jeder Zeit, von jedem Ort, ganz ohne Budget oder sogar ohne Crew einen Film drehen. Wer nächstes Jahr gerne dabei sein möchte, kann ab Oktober seinen Film bei uns einreichen (max. 10 Min Länge).

MoMo-Team
Andrea Holle (rechts) und Filmemacher Simon Horrocks haben das Festival initiiert. Cathrin Michael (links) befeuert das Projekt von kommunikativer Seite.
 

Gibt es zu wenige Schweizer Filmemacher oder wieso ist die ganze Kommunikation rund ums Festival auf englisch?

AH: Da wir ein internationales Festival sind, haben wir uns für Englisch entschieden. Die Filmemacher kommen in der Tat hauptsächlich aus anderen Ländern. In der Schweiz steht man Smartphone-Filmen noch immer skeptisch gegenüber. Viele assoziieren damit verwackelte Ferienfilme oder unprofessionelle Möchtegern-Filmemacher. Genau ihnen empfehle ich den Besuch unseres Festivals: Sie werden staunen, wenn sie erstmals Smartphone-Filme auf der Kinoleinwand sehen. 

Euer Filmfestival geht bereits in die dritte Runde. Was waren die Highlights der letzten beiden Male?

AH: Sehr gefreut hat mich die ausverkaufte Award Night. Die Stimmung war genial und die Resonanz sehr erfreulich. Ausserdem waren wir sehr stolz, Chris Bergoch bei uns zu haben. Chris hat seinen Film Tangerine präsentiert. Tangerine, komplett auf Smartphones gedreht, war ein Überraschungs-Hit am letztjährigen Sundance Film Festival.

Worauf dürfen wir uns in diesem Jahr freuen?

AH: An der Award Night am 27. Mai werden wir die besten 17 Filme aus den Kategorien Fiction,Documentary, Animation,SnapChat Short und Music Video zeigen. Das Publikum wird dank der SnapChat Kategorie erstmals einen Film in Hochformat sehen auf der Kinoleinwand.  Ausserdem reist Filmer Ricky Fosheim aus Los Angeles an, um den ersten Smartphone-Film überhaupt „And Uneasy Lies The Mind“ zu präsentieren. In einer Masterclass wird er erklären, wie er den Film gedreht hat.

Was ist aus den Gewinnern vom letzten Jahr geworden?

AH: Daphna Awadish hat bei uns gleich zwei Preise abgeräumt (Grand Jury Prize und Best Animation). Sie wurde dank uns vom Zurich Film Festival entdeckt und durfte anschliessend in der Jury mitwirken. Momentan tourt sie durch die Welt mit ihrem Film. Sie sagt, MoMo habe ihr richtig Aufschwung gegeben. Ein anderer Gewinner, Stuart Thomas, hat heute seine eigene Produktionsfirma, spezialisiert auf Smartphone-Filme. Er und sein Team haben den diesjährigen MoMo Trailer für uns gedreht. Am Festival werden sie vor Ort sein und den Event filmisch festhalten.
Was verbindet dich mit dem Genre Film?

AH: Film ist meine Leidenschaft. Ich habe selbst schon Kurzfilme gedreht und bin auch schon oft vor der Kamera gestanden. Am liebsten aber sehe ich mir Filme an und mein Ziel ist es, möglichst vielen talentierten und passionierten Filmemachern eine Platform zu geben, damit ihre Geschichten gesehen werden.
 
Die Award Night findet im Kino Riffraff statt.
Adresse: Neugasse 57-63, 8005 Zürich
Telefon: 044 444 22 00

4 Kommentare Gib deinen ab

  1. Chef Koch | Ernährungsberater | Blogger sagt:

    Wie spannend 🙂

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    1. cristina sagt:

      Danke! Gestern war Award night und es war wirklich beeindruckend! Liebe Grüsse, cristina

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      1. Chef Koch | Ernährungsberater | Blogger sagt:

        Ja sowas ist immer interessant mir wurde gesagt ich sei zu groß für sowas xD

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      2. cristina sagt:

        Lieber chefkoch

        Man ist doch nie zu gross für sowas 🙂
        Liebe Grüsse,
        Cristina

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