
Eigentlich hatte ich am 14. Juni keine Lust, demonstrieren zu gehen. Ich ärgerte mich insgeheim, dass es 2023 eine Demonstration für Gleichstellung immer noch braucht. 42 Jahre nachdem am 14. Juni 1981 der Gleichstellungsartikel per Volksentscheid angenommen wurde und es gleichen Lohn für gleiche Arbeit für Mann und Frau geben sollte.
Leider sind wir 2023 noch nicht am Ziel. Trotz der Gesetze, trotz aller Fortschritte sind Frauen immer noch mit Diskriminierung und Sexismus konfrontiert. Frauen übernehmen mehr unbezahlte Arbeit, erhalten weniger Lohn und somit tiefere Renten. Deshalb ging ich auch dieses Mal auf die Strasse. Nicht nur für alle Frauen dieses Landes, sondern insbesondere auch für diejenigen, die nicht die Möglichkeit haben, sich zu äussern oder zu demonstrieren. Auch für alle Frauen weltweit.














Die bunte, farbige, laute Stimmung entlang der ganzen Route vom Bürkli- bis zum Helvetiaplatz und die vielen verschiedenen Frauen (und Männer), alle verbunden für die gleiche Sache, nämlich die Gleichstellung, liessen den anfänglichen Ärger, dass eine solche Demo überhaupt noch nötig ist, sofort schwinden und machten der Freude und dem Stolz Platz. Das Echo der Gleichstellung und die unbändige Energie dieses Tages werden so schnell nicht mehr verhallen.
