Der schöne Holzsteg verbindet die Rote Fabrik mit dem Hafen Wollishofen. Am eindrücklichsten ist das Spazieren hier kurz vor dem Eindunkeln.

Bei der Roten Fabrik war für Spaziergänger bis 2015 Schluss. Dahinter gab es nur einen Spielplatz und im Sommer ein paar nackte, ältere Herren, die sich meist mit etwas jüngeren, bekleideten Damen unterhielten. Seit Ende April 2015 wartet an dieser Stelle jetzt aber ein schöner, 284 Meter langer Steg auf, der nach dem Sternbild Cassiopeia benannt ist.
Nicht die Sterne, aber die Berge wirken an einem schönen Tag zum Greifen nahe und für Velofahrende ist einzig das fette Fahrverbotsschild ein Mini-Dorn im Auge. Aber mit dem Trottinett befindet man sich sozusagen in der Grauzone und es holpert ganz schön, wenn man über die Holzlatten des Stegs brettert.

Als ich einmal Besuch aus Mexiko hatte und noch vorne in der Stadt wohnte, mieteten wir uns Gratis-Velos bei „Züri rollt“ und fuhren vom Bürkliplatz Richtung Gemeinschaftszentrum Wollishofen. Der Cassiopeia-Steg wird am besten auf die Weise erkundet. Wer kein Velo hat, mietet sich eins und wer nicht Velo fahren will, der spaziert den Seeufer-Weg entlang. Vom Bürkliplatz aus sind das ungefähr 40 Minuten, welche sich auch im Winter lohnen. Danach gehts auf ein Bier oder ein feines Stück Kuchen im Ziegel Oh Lac, meines Erachtens eines der tollsten Restaurants der Stadt: faire Preise, atemberaubende Lage direkt am See.
